Lehre oder Matura: Was macht mich glücklich?

Ob dich eine Lehre oder der direkte Weg zur Matura glücklicher macht, hängt von deinem Lerntyp und einigen weiteren Faktoren ab. Welcher Lerntyp bist du? Finde es heraus.
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Lehre mit Matura und Duale Akademie

Soll ich einen Lehrberuf starten oder doch weitere 4 bzw. 5 Jahre zur Schule gehen? Diese Frage stellen sich jedes Jahr aufs Neue tausende von Schülern in den 8. und 9. Schulstufen. Doch ist diese Entscheidung heute wirklich so folgenschwer wie sie uns erscheint? Die Möglichkeit der Lehre mit Matura bzw. des Ablegens einer Berufsreifeprüfung (Berufsmatura) nach dem Lehrabschluss eröffnet die Chance sich jederzeit umzuentscheiden und in alle Richtungen weiterzuentwickeln. Auch für Maturanten hat das Modell der Dualen Akademie dafür gesorgt verspätet in den Genuss einer Lehrausbildung kommen zu können. Egal, wie du dich also in jungen Jahren entscheidest, dein Wachstumspotenzial ist in allen Fällen garantiert.

Lehre oder Matura Infografik

Lehre nach der Matura

Sowohl der Verbleib in der Schule mit einem Maturaabschluss als auch die Berufsmatura nach dem Lehrabschluss eröffnen dir also die gleichen Weiterbildungsmöglichkeiten (Studium, Kolleg). Seit dem Jahr 2018 wird Maturanten auch die Möglichkeit angeboten in Form der Dualen Akademie in Lehrberufe einzusteigen. Wer also nach der Matura von der Ausübung eines Lehrberufes träumt, der kann nun auch diese Möglichkeit der “Lehre nach der Matura“ nutzen. Ebenfalls Möglich ist dies für Studierenden ohne Studienabschluss und Berufsumsteiger. Deine Wahl sollte also nicht von Zukunftsängsten geleitet werden, sondern von deinem Interesse und deiner Neugierde. Auch die Art und Weise wie du dir Wissen bevorzugt aneignest, kann eine wichtige Rolle bei der Entscheidung Lehre oder Matura spielen und entscheiden, wie glücklich du dabei bist.

Welcher Lerntyp bin ich?

„Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.” Albert Einstein

Dein Lerntyp gibt dir Aufschluss darüber, wie du neues Wissen am einfachsten verstehst und aufnimmst. Jeder Mensch verwendet alle drei Lerntypen zu einem gewissen Grad. Zu wissen, welcher Lernmodus bei dir zum besten Erfolg führt, kann aber einen wichtigen Aufschluss darüber geben, wie du an das Thema „Lernen“ rangehen solltest. Auch bei der Wahl zwischen Lehre und Matura kann es hilfreich sein zu wissen, ob du in der Schule bleiben willst oder dich in einem Lehrberuf besser aufgehoben fühlst. In jedem Fall wirst du dich selbst besser verstehen und das Genie in dir mit der richtigen Nahrung füttern können.

Lerntypen Infografik

Auditiver Lerntyp

Als auditiver Lerntyp stehen deine Ohren bei der Wissensaufnahme im Vordergrund. Du nimmst Wissen durch aufmerksames Zuhören einfach auf. Der klassische Frontal-Unterricht, bei dem dir ein Vortragender neues Wissen vermittelt, liegt dir daher besonders gut. Aber auch Tonaufnahmen und Hörbücher find bei dir Anklang. Egal ob in der Lehre oder in der Schule auf dem Weg zur Matura, die Fähigkeit durch Sprache vermitteltes Wissen schnell aufzunehmen, ist sowohl am Arbeitsplatz als auch im Klassenzimmer gefragt. Beim Lernen zu Hause kannst du dir den Lernstoff durch lautes Vorlesen “verständlicher“ machen.

Visueller Lerntyp

Als visueller Lerntyp spielen deine Augen die zentrale Rolle bei der Aufnahme neuen Wissens. Bilder, Videos, Mindmaps, Grafiken und Tabellen machen dir die Wissensaufnahme am einfachsten. Die eigene Mitschrift, die zu Hause in Ruhe gelesen werden kann, wird zu einem wichtigen Eckpfeiler deines Lernerfolges. Was im Klassenzimmer durch Hilfsmaterialien visuell erklärt wird, kann am Arbeitsplatz teilweise sogar direkt gezeigt werden. Als visueller Lerntyp wirst du also sowohl in einer Lehre als auch in der Schule auf deine Kosten kommen. Auf dem Weg zur Matura solltest du jedoch stets darauf achten, deine Augen mit “anschaulichem“ Wissen zu füttern.

Kinästhetischer Lerntyp

Als kinästhetischer Lerntyp stehen deine Hände und dein Körper im Mittelpunkt der Wissensaufnahme. Anfassen und Ausprobieren führen zum besten Lernerfolg für die Praktiker unter den Lerntypen. Experimentierkästen, Rollenspiele und die eigene Anfertigung von Modellen machen das Verstehen von Zusammenhängen für diesen Lerntyp zum Kinderspiel. Leider kommen diese praktischen Lernerfahrungen im klassischen Unterricht oft zu kurz. Bei der Berufsausbildung spielen sie jedoch die wesentlichste Rolle. Viele Menschen mit diesem Lerntyp werden in einer Lehre daher glücklicher werden, da sie allein der Gedanke an das ruhige Sitzenbleiben in der Schulbank herumzappeln lässt. Falls du dich dennoch für die Schule entscheidest (und für deine Zeit in der Berufsschule), raten wir dir die Nutzung eines Sitzballes, welcher deinen Drang nach Bewegung abfedern kann. Mach dir deinen Lernstoff in allen Lagen so angreifbar wie möglich, um neues Wissen einfach zu “begreifen“.

Glücklicher in Schule oder am Arbeitsplatz?

Neben deinem Lerntyp solltest du dir auch die einfache Frage stellen: Möchte ich in naher Zukunft mehr Zeit in einem Klassenzimmer oder an einem Arbeitsplatz verbringen? Jeder Arbeitsplatz ist von einer unterschiedlichen Dynamik und Arbeitsumgebung geprägt. In allen Fällen ist jedoch dein aktiver Beitrag gefragt. Ob bei der Arbeit im Freien oder in einem Büro- bzw. Firmengebäude, eine Lehre erfordert deinen Beitrag im Team. Der Unterricht in der Schule verlangt im Gegensatz dazu weitgehend eine passivere Haltung beim Lernen. Zuhören und Mitschreiben stehen bei deinem Weg zur Matura an vorderster Stelle. Bewegung und Aktion wird Großteils auf Sportstunden und vereinzelte Gruppenarbeiten reduziert. Es ist also ein erhebliches Maß an „Sitzfleisch“ nötig, was einige Jugendliche mehr und andere weniger glücklich macht.

Lehre (wie Lehrlingseinkommen) oder Schule (wie Taschengeld)

Eine Überlegung, die bei der Frage Lehre oder Schule immer wieder im Raum steht, ist das Geld, das dir in jungen Jahren zur Verfügung steht. Die Lehre bringt den Vorteil der finanziellen Unabhängigkeit und du bist nicht mehr auf das Taschengeld deiner Eltern angewiesen, die dich auf dem Weg zur Matura stützen müssen. Grundsätzlich sollten finanzielle Überlegungen jedoch nicht bei deiner Berufswahl entscheidend sein. Fokussiere dich zuerst darauf in einem Beruf zu landen, der dich erfüllt. Dieser wird automatisch deine Seele füllen und auch dein Bankkonto.

Der schnellste Weg zum Unternehmen

Viele junge Menschen haben den Traum vom eigenen Unternehmen. Der Weg in die Selbstständigkeit kann über jede Ausbildungsform führen. Die Berufsausbildung über eine Lehre scheint für viele jedoch der direkteste Weg zu sein, um diesen Schritt zu wagen. Mit dem Abschluss deiner Lehre hast du konkrete Fähigkeiten gelernt, die dir den Start in deine Selbständigkeit öffnen. Der Besuch einer Schule versorgt dich weitgehend mit theoretischem Wissen und gibt dir weniger Einblick in die reale Arbeitswelt. Dennoch ist eine Unternehmensgründung auch direkt nach der Matura möglich. Fehlendes Eigenkapital und mangelnde Berufserfahrung führen jedoch in den seltensten Fällen zu diesem Schritt.

Soziales Arbeitsumfeld

Wie glücklich du in deinem Beruf wirst, hängt natürlich auch noch von deinem Arbeitsumfeld ab. Wie gut du dich mit deinen Arbeitskollegen verstehst, spielt hierbei eine riesige Rolle. Bei der Lehre wie auch bei Berufen nach der Matura ist eine gute Stimmung im Team extrem wichtig für dein Glück. Kollegen, die mit dir auf einer Wellenlänge sind und zu echten Freunden werden, machen alle beruflichen Herausforderungen deutlich einfacher. Sieh dir dein Arbeitsumfeld daher unbedingt vor deinem Berufsstart an und lerne die Menschen vor Ort kennen.

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